Hauptmängel am Bau Anteil
Abdichtung gegen Feuchtigkeit 25 %
Wärme- und Schallschutz 20 %
Konstruktion und Statik 15 %
Innenausbau 15 %
Dachdeckung 15 %
Trockenbau 10 %
Gesamt 100 %

Verteilung der Baumangelursachen (Quelle: BSB e. V.)

Hauptursachen Anteil
unzureichende Voruntersuchungen 11 %
Planungsfehler 23 %
mangelhafte Bauleitung, Bauüberwachung 25 %
fehlerhafte Bauausführung 31 %
unvorhersehbare Einflüsse 10 %

Verteilung der Bauschäden in Deutschland (Quelle: AI-Bau, 2001)

  Anteile der Bauschäden bei Arbeiten im Bestand Verteilung der Schäden an Neubauten
Außenwände 47 % 32 %
Dächer und Balkone 43 % 26 %
Bauteile im Erdreich 16 % 17 %
Fußböden 4 % 11 %
Decken 5 % 5 %
Fenster und Türen 3 % 5 %

Seit 2008 liegt der zweite Bauschadensbericht des Qualitätsbeurteilungs-Unternehmens Dekra vor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Mängel an Wohngebäuden um 34 Prozent gestiegen. Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Gebäude liegt bei 10.287 Euro.

Der Bauschadensbericht 2008 ist der zweite von Immobilienexperten der Dekra durchgeführte Test zu Mängeln an Wohngebäuden. Im vergangenen Jahr war er erstmalig durchgeführt worden. Beim diesjährigen Bericht wurden im Durchschnitt 32 Mängel pro Haus festgestellt, elf mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Zunahme um rund 34 Prozent. Die Kosten für die Schadensbeseitigung stiegen ebenfalls von 8975 Euro auf 10.287 Euro. Insgesamt entstehen durch Pfusch am Bau in Deutschland jährlich Schäden in einer Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro. Diese Summe hat sich gegenüber 2007 insgesamt nicht verändert, obwohl Mängelanzahl und Mangelbeseitigungskosten zugenommen haben. Das liegt am geringeren Bauvolumen im für die Bauwirtschaft schwachen Jahr 2007.

Pfusch am Bau nimmt seit 2003 drastisch zu

Der erste Dekra-Bericht zu Schäden am Bau erfasste die Jahre 2003, 2004 und 2005. Die Zahl der Mängel nimmt über den gesamten bislang beobachteten Zeitraum kontinuierlich zu. Bis 2007 ist sie um 102 Prozent angestiegen. Pascal Klein, der für das Prüfwesen bei der Bausachverständigen-Organisation Dekra Real Estate Expertise verantwortlich ist, erläutert: “Der zweite Dekra-Bericht unterstreicht, dass die auftretenden Mängel an deutschen Wohngebäuden kein Einmaleffekt waren.” Ganz im Gegenteil sei das Ergebnis die Konsequenz von jahrelanger Vernachlässigung baubegleitender Qualitätskontrollen. Um hohe Zusatzkosten zu vermeiden, rät Klein Bauherren eine sehr präzise Planung und eine professionelle Bauüberwachung.

Zum Ablauf der Studie

Mängel wurden für den Bauschadensbericht in allen Fällen festgestellt, in denen das Bauwerk oder ein Teil davon nicht die vereinbarte Beschaffenheit hatte oder nicht den anerkannten Regeln der Technik entsprach. DEKRA untersuchte Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser bis 2000 Quadratmeter Bruttogrundfläche, sowie vereinzelt Gewerbeimmobilien, alle während der Bauphase. Die meisten Mängel betrafen Fenster und Außentüren, Putz- und Stuckarbeiten sowie Wärmeerzeuger, Rohrleitungen oder Gas- und Wasserinstallationen. (Quelle „Der Bausachverständige, Heft 2 -2008)